Wenn Du dabei bist, Kabel und Leitungen für weitere Verbraucher in Deinem Wohnmobil, Wohnwagen, Kastenwagen oder Campervan zu verlegen, dann ist eins extrem wichtig: Sicherungen zu verbauen. Im schlimmsten Fall riskierst Du einen Kabelbrand, wenn Du Deine Leitungen zu stark belastest. Um das zu verhindern zeige ich Dir hier, wie Du korrekt Deine Leitungen und Kabel mit Sicherungen absicherst!

Übersicht Sicherungen

Auf dem Markt gibt es die verschiedensten Sicherungs-Typen. Jeder Typ hat seine Vor- und Nachteile und dies fängt bei der Verfügbarkeit an, geht über die Haltbarkeit und endet beim Preis. Wobei das Thema Preis hier eine untergeordnete Rollen spielen sollte! Denn wenn Dir nachher Dein Reisemobil wegen einem Kabelbrand „abfackelt“, dann hättest Du ruhig den einen Euro mehr ausgeben können 😉

Torpedo-Sicherung

Sicherungen: Torpedo-sicherung

Diese Sicherungen sind schon recht lange auf dem Markt. Wenn ich überlege, dass mein erstes Auto – ein VW Polo 2F Coupé, Bj. 1991 – diese schon verbaut hatte… Hui 🙂

Du bekommst diese Sicherungen mit den Werten zwischen 5 Ampere und 40 Ampere.

Aber ich empfehle Dir diesen Sicherungstyp nicht zu verwenden. Bedingt der kleinen Auflagefläche an den Kontakten können sich hohe Übergangsströme bilden, was wiederum in weniger „Durchfluss“ endet. Korrosion, bzw. Rost ist bei diesem Sicherungstyp auch ein recht häufiges Problem. Leider.

Flachsicherungen

Flach-Sicherungen
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Der gängigste Typ heutzutage! In wirklich jedem Auto sind Flachsicherungen – auch in einer „Mini-Ausführung“ – verbaut! Hier kannst Du getrost zugreifen, bzw. diese verbauen! Sie gibt es mit den Werten zwischen 1 Ampere bis 120 Ampere. Der Vorteil gegenüber den Torpedosicherungen ist ganz klar das bessere Handling, Verfügbarkeit und die größere Fläche an den Kontakten!

AGU-/Glas-Sicherungen

Sicherungen: AGU-/Glas-Sicherung
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Du kennst diesen Sicherungstyp vielleicht eher aus der Car-HiFi-Ecke. Dort wird dieser Sicherungstyp recht gerne am Hauptstromkabel der Endstufe des Subwoofers verwendet. Du findest sie mit den Werten zwischen 20 und 80 Ampere. Wenn Du diesen Sicherungstyp verwendest, dann solltest Du idealerweise immer eine Reservesicherung dabei haben, denn man bekommt sie leider nicht an jeder Ecke, wie beispielsweise die Torpedo- oder Flachsicherung!

Streifensicherung

Sicherungen: Streifensicherung
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Das sind jetzt die „dicken Brocken“ unter den Sicherungen 🙂 Hier kann richtig viel Strom fließen! Es gibt sie bis 500 Ampere maximaler Strombelastbarkeit! Auch gilt der Nachteil, dass Du immer eine auf Reserve dabei haben solltest, da dieser Sicherungstyp auch „recht schwer“ zu bekommen ist. Des Weiteren benötigst Du Werkzeug zum Wechsel – alle anderen Sicherungstypen können geschraubt oder gesteckt werden.

Welche Sicherung wofür

Das hängt ganz von dem von Dir geplanten Einsatzzweck und der maximalen Strombelastbarkeit ab!

Verlegst Du nur ein „dünnes Kabel“ für eine LED-Innenleuchte, so kannst Du eine normale Flachsicherung verwenden. Willst Du hingegen einen Wechselrichter (Sinus-Wandler) verbauen, dann solltest Du schon eine Streifensicherung verwenden!

Grob sage ich mal, dass Du bis 40 Ampere eine Flachsicherung verwenden kannst und ab 40 Ampere eine AGU-Sicherung. Ab 80 Ampere und aufwärts dann aber lieber eine Streifensicherung!

Wenn Du mehr über die maximale Strombelastbarkeit von Kabeln und Leitungen erfahren willst, dann schaue Dir auch mal diesen Beitrag an:

Der korrekte Kabelquerschnitt für 12V im Campervan und Wohnmobil

Die Seite öffnet sich in einem neuen Fenster, sodass Du hier entspannt weiterlesen kannst 🙂

Sicherungen richtig platzieren

Okay, jetzt geht es ans Eingemachte 🙂 Wie baust Du das alles ein? Hier folgt die Erläuterung!

Grundsätzlich gilt, dass Du jede stromführende Leitung absichern sollst. Der Einfachheit halber kannst Du auch sogenannte Sicherungsblöcke verwenden. Das folgende Bild zeigt Dir schematisch, wie Du Deine Sicherungen verteilen solltest.

Sicherungen korrekt einbauen

Merke: Es muss immer mindestens eine Sicherung zwischen Verbraucher und Stromquelle (Batterie) liegen!

Pro-Tipp: Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, dann errechne die Gesamtsumme aller Verbraucher und setze zwischen Sicherungsblock und Batterie eine „Master“-Sicherung. Ich nehme mal folgendes Beispiel an: Die LED-Lampe benötigt 1 Ampere und die Kühltruhe 5 Ampere. So hast Du eine Gesamtsumme von 6 Ampere. Nun baust Du vor der Batterie noch eine 6-Ampere-Sicherung ein, um wirklich sicher zu sein! Stell Dir vor, dass das Verbindungskabel zwischen Batterie und Sicherungsblock irgendwo scheuert und einen Kurzschluss verursacht. Deine Batterie wäre ohne „Master“-Sicherung nicht abgesichert und kann im schlimmsten Fall Feuer fangen!

Produktempfehlungen

Einbau ohne Sicherungsblock

Eine andere Möglichkeit, falls Du keinen Sicherungsblock hast, ist folgender Aufbau:

Sicherung verbauen ohne Sicherungsblock

Hier siehst Du direkt auch die „Master“-Sicherung direkt an der Batterie!

Rechtliches zum Abschluss

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Bildquelle Titelgrafik: Bild von Taken auf Pixabay.